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Der Rosenthaler

Frau folgt nach

BVV

Das kam überraschend: Der sozialdemokratische Stadtrat für Jugend, Schule, Sport und Facility Management, Uli Davids, ist mit Wirkung zum 31.12.2013 von seinem Amt zurückgetreten. „Es handelt sich um eine persönliche Entscheidung, die mir nicht leicht gefallen ist, aber meiner Vorstellung von politischer Verantwortung entspricht.

Angesichts des großen Spardrucks, dem der Bezirk Mitte als Konsolidierungsbezirk und dort insbesondere meine Ressorts ausgesetzt ist, sehe ich keine hinreichende Möglichkeit mehr, meine Vorstellungen von Kinder-, Jugend- und Schulpolitik umzusetzen“, heißt es in seiner Rücktrittserklärung.
Da der Stadtratsposten im Bezirks-amt von der SPD zu besetzen ist, beschloss der SPD-Kreisvorstand Mitte ein offenes Bewerbungsverfahren, mit der klaren Option, den Posten mit einer Frau zu besetzen. Im Ergebnis haben sich zwei kompetente Persönlichkeiten beworben: Zum einen Sabine Smentek, seit fünfzehn Jahren Chefin in einer von ihr gegründeten Unternehmensberatung. Davor sammelte sie u.a. Erfahrungen auch in der öffentlichen Verwaltung. Im Bezirk Mitte ist sie unter anderem bekannt als langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der „Weiberwirtschaft“ in der Anklamer Straße.
Seyran Ates ist Rechtsanwältin und hat sich in der Integrationspolitik einen Namen gemacht. Die Juristin mit türkisch-kurdischen Wurzeln hat immer wieder Frauen vor Gericht vertreten und für deren Recht auf Selbstbestimmung gekämpft. Sie verband diese berufliche Tätigkeit mit politischem Engagement und publizierte zu den Themen Frauenrechte und Islam. Das verschaffte ihr ein streitbares Profil, immer wieder war ihre Person sogar tätlichen Bedrohungen ausgesetzt. Zeitweise fühlte sie sich gezwungen, ihre berufliche Tätigkeit einzustellen, seit letztem Jahr arbeitet sie wieder in ihrer Kanzlei.
Die beiden profilierten Kandidatinnen haben sich im Rahmen des offenen Bewerbungsverfahrens einem Mitgliederforum der SPD-Mitte vorgestellt, eine endgültige Entscheidung über die Besetzung trifft die Kreisdelegiertenversammlung der SPD Mitte am 13. Dezember. Die dort nominierte Kandidatin wird dann von der SPD der BVV zur Wahl vorgeschlagen und im Bezirksparlament gewählt, so dass sie am Jahresanfang das Amt antreten kann.

 
 

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