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Der Rosenthaler

Wir haben verstanden

Stadtentwicklung

In der Mitte: Steffen Fiedler, Projektleiter Invalidenstraße der BVG

Der Rosenthaler traf den Projektleiter Invalidenstraße der BVG, Dipl. Ing. Steffen Fiedler.

Rosenthaler: Herr Fiedler, seit Juli 2011 wird an der Invalidenstraße gebaut, ohne dass man sieht, dass mal was fertig wird. Warum geht der Ausbau der Invalidenstraße so zäh voran? Fiedler: Da ist vor allem die Komplexität der Maßnahme. Sämtliche Leitungen, also Wasser, Abwasser, Strom, Telekommunikation usw. mussten neu verlegt werden, ohne dass die Versorgung der Anlieger eingeschränkt worden ist, von den kurzen Unterbrechungen beim Anschluss an die neuen Leitungen mal abgesehen. Außerdem gab es einige Überraschungen: Vor allem für den Abschnitt im Bereich des ehemaligen Grenzübergangs an der Sandkrugbrücke sind in den 60er Jahren alle Leitungspläne verschwunden. Dafür haben wir Leitungen entdeckt, die offenbar niemandem gehören und deren Sinn unklar war.


Und warum ändert sich dauernd die Verkehrsführung? Wir müssen ja beim Bauen die Straße immer offenhalten; in Fahrtrichtung Osten mindestens eine Spur über die gesamte Länge der Strecke, in Richtung Westen zumindest ab Hessischer bzw. Luisenstraße. Technisch wäre das Bauen bei einer Vollsperrung natürlich einfacher und schneller gegangen. Das wäre weder den Anliegern noch den Verkehrsteilnehmern zuzumuten gewesen. Aber wir haben immer mit offenen Karten gespielt. Der Fertigstellungstermin August 2015 stand immer fest und so auch auf unseren Bauschildern. Derzeit liegen wir etwas hinter unserem Zeitplan, aber nach unseren Bauablaufplänen werden wir den Termin halten können, wenn die Winter normal verlaufen. Sie werden noch vor Weihnachten sehen, dass wir schon große Abschnitte fertiggestellt haben.


Auf der ersten Versammlung für Anwohner und Gewerbetreibende ist die BVG für die fehlende Kommunikation kritisiert worden. Die Veranstaltung selbst war eher schwach besucht, weil viele offenbar keine Einladung bekommen hatten. Wird sich da was bessern? Ja, in der Kommunikation waren wir bisher viel zu zurückhaltend, außer einem Flyer zum Baustart, einigen Pressekonferenzen und den Einzelkontakten zu betroffenen Hausbesitzern ist bisher nicht viel geschehen. Wir haben eingesehen, dass das zu wenig ist und wir sind ja gerade dabei, uns zu ändern. Auf die Veranstaltung Ende September hatten wir in den lokalen Anzeigenblättern aufmerksam gemacht und an Hauseigentümer und Geschäfte rund um die Kreuzung Chausseestraße Einladungen verteilt. Offenbar ist da einiges untergegangen.


Wann können die Bürgerinnen und Bürger wieder mitreden? Wir planen einen weiteren Termin im ersten Quartal 2014, da werden wir die Einladungen optimieren, mit Aushängen und dem E-Mail-Verteiler, den wir gerade aufbauen. Wir hoffen da auch auf den Schneeball-Effekt. In dringenden Problemfällen kann man sich an unser Bauleitungsbüro im Container am Alexanderufer wenden. Da gibt es auch einen Briefkasten. Man kann mir auch an meine Mail-Adresse steffen.fiedler@bvg.de schreiben.


Wann ist denn die Chausseestraße wieder offen? Am Knoten Invaliden-/Chausseestraße bauen wir ja nicht nur Straße und Straßenbahn, sondern sanieren auch gleich die U-Bahn-Tunneldecke. Das wäre ohnehin demnächst fällig. Die alte Abdichtung ist teerhaltig und deshalb gesundheitsschädlich. Um sie zu entfernen, müssen wir ein Zelt darüber bauen und das Areal mit einem blickdichten Zaun absichern. Ich verstehe, dass sich die Anlieger dadurch eingepfercht fühlen, aber es geht leider nicht anders. Auf der südlichen Seite wollen wir im März/April fertig sein, dann wird man von der Invalidenstraße aus wieder in Richtung Friedrichstraße abbiegen können. Allerdings müssen wir danach den Abschnitt zwischen Invaliden- und Zinnowitzer Straße dicht machen, wieder für ein halbes Jahr.


Zwischen Chaussee- und Gartenstraße sieht man die wenigsten Fortschritte. Dort am letzten Bauabschnitt haben uns die Neubauten, also das Hotel und die Edison-Höfe etwas in Verzug gebracht. Wir werden aber jetzt die Leitungsarbeiten abschließen. Danach werden Straße und Gleise gebaut. Anfang April werden wir das Wende-Dreieck der Straßenbahn demontieren. Dafür bauen wir östlich der Gartenstraße eine Gleisweiche ein, wo die Bahnen auf die andere Spur wechseln können. Wir werden dann auch die dafür notwendigen Züge haben, also die mit einem Führerstand vorn und hinten und Türen auf beiden Seiten, wie Sie es von der M10 kennen. Am Ende machen wir den Abschnitt zwischen Eichendorff- und Gartenstraße ganz zu und erneuern Straße und Schienen.


Was ist oder wird demnächst fertig?

  • Wendeschleife westlich des Hauptbahnhofs: fast fertig
  • Fahrbahnen auf beiden Seiten zwischen Humboldthafen und Invalidenpark: Ende Dezember
  • Gehweg Südseite Humboldthafen bis Hessische Straße: fertig
  • Gehweg Südseite Hessische Straße bis Chausseestraße: Ende Dezember
  • Südliche Fahrbahn und Gleiskörper Hessische Straße bis Chausseestraße: Ende Dezember

Was kommt noch auf uns zu?

  • Knoten Chausseestraße:
    • Südlicher Teil: Bauzeit bis März 2014 (wetterabhängig)
    • Nordseite: Frühjahr bis Herbst 2014, danach Öffnung der Chausseestraße
  • Ausbau der Einmündungen Scharnhorststraße und Schwarzer Weg (jeweils einige Wochen Sperrung)
  • Einbau einer Gleisweiche an der Gartenstraße, Abbau des Wendedreiecks an der Caroline-Michaelis-Straße
  • Leitungsarbeiten, Schienenverlegung, Straßenbau zwischen Chausseestraße und Eichendorffstraße
  • Öffnung der Caroline-Michaelis-Straße
  • Komplettsperrung und Ausbau des Abschnitts Eichendorffstraße bis Gartenstraße
  • Jeweils kurzzeitige Sperrungen wegen des Aufbringens von Flüsterasphalt auf der gesamten Strecke


Infos im Web www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/strassenbau/invalidenstr/de/bau.shtml

 
 

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